6. Mai 2007

Die Start- und Betriebskosten eines Unternehmens

Jeder Unternehmer hat Kosten
Unternehmer verdienen Geld, indem sie Produkte oder Dienstleistungen verkaufen. Etwas zu verkaufen verursacht aber auch Kosten. Ein Unternehmen macht nur Gewinn(Profit), wenn die Einnahmen aus den Verkäufen höher sind als die Kosten.

Die Kosten oder Ausgaben, um ein Unternehmen zu gründen und zu betreiben, teilen sich in folgende drei Kategorien:
- Gründungs- und Anlaufkosten
- Kosten pro verkaufter Einheit
- Betriebskosten, einschließlich fixer und variabler Kosten

Gründungs- und Anlaufkosten
Gründungs- und Anlaufkosten (Erstinvestitionen) sind die einmaligen Kosten für die Unternehmensgründung und die ersten Monate, in denen deine Einnahmen eventuell noch nicht deine Ausgaben decken.
Beispiel: In einem Restaurant wären die Gründungs- und Anlaufkosten die Bezahlung von Kochherde und Maschinen zur Essenszubereitung, Tische, Stühle, Besteck und andere Gegenstände, die nicht regelmäßig erneuert werden. Ebenfalls dazu gehören die einmaligen Ausgaben für einen Grundstückskauf oder den Bau eines Gebäudes.
Die Anlaufkosten, auch Anlaufverluste genannt, entstehen, da man noch nicht viele Kunden hat. Durch Werbung muss man dann versuchen, so viele Kunden gewinnen, dass die Einnahmen pro Monat die Ausgaben übersteigen.

Gründungs- und Anlaufkostenbeispiel für einen “Hot Dog” Stand :
“Hot Dog”- Wagen 1.500€
Betriebsgenehmigung der Stadt 30€
Anfangsbedarf an Würsten,
Brötchen, Sauerkraut, Senf 300€
Visitenkarten und Flugblätter 100€
Telefonanrufbeantworter 50€
Gesamt Gründungskosten 1.980€

Kosten pro verkaufter Einheit (Einzelkosten)
Als Kosten pro verkaufter Einheit werden die Anschaffungskosten dieser bezeichnet.
Die Kosten pro verkaufter Einheit in einem Restaurant sind die Kosten für das Essen, das dem Kunden serviert wird, also die Anschaffungskosten des Unternehmens, z.B. für eine Portion Eier, Speck und Kartoffeln. Die Gesamtkosten der verkauften Einheit steigen mit der Anzahl an Kunden, die ins Restaurant kommen. Kennst du einmal die Kosten pro verkaufter Einheit, kannst du auch den so genannten Bruttogewinn berechnen.

Angenommen man verkauft Uhren. Man kann Uhren für 3€ pro Stück einkaufen und sie dann für 10€ pro Stück verkaufen.
Sagen wir, man verkauft insgesamt 10 Uhren:

Gesamteinnahmen
= 10 Uhren x 10€ Verkaufspreis = 100€

Gesamtkosten der verkauften Einheit
= 10 Uhren x 3€ Einkaufspreis = 30€

Gesamtbruttogewinn
= 100€ Einnahmen - 30€ Gesamtkosten der verkaufter Einheit = 70€

Gesamteinnahmen - Gesamtkosten der verkauften Einheiten = Gesamtbruttogewinn.

Bei einer Dienstleistung wäre es ähnlich:
Verkaufspreis - Kosten der verkauften Dienstleistung = Bruttogewinn

Tipp:
Den Bruttogewinn pro Stück zu kennen, ist für jeden Entrepreneur sehr wichtig. Denn wenn der Bruttogewinn pro Stück positiv ist, kann das Unternehmen Gewinn machen. Ist aber schon das Bruttoergebnis pro Stück negativ, kann das Unternehmen nicht mehr profitabel werden, egal wie viel es verkauft.

Genevieve Johnson und ihre Firma “BlueMedia Fotoalben”
Genevieve Johnson hat sich ein Herz gefasst und ihr Traum ein eigenes Unternehmen zu gründen, erfüllt.
Nach 2 Jahren hatte Genevieve ein sich gut entwickeltes Unternehmen und viele langfristige Ziele, u.a. ein Hilfsprogramm für Gleichaltrige, um Ihnen zu helfen, sich ebenfalls ihre Träume zu erfüllen.

“BlueMedia Fotoalben” bietet Fotoalben und Sammleralben für verschiedene Gelegenheiten und zusätzlich auch einen Gestaltungsservice für die Titelseiten an. Genevieve verkauft ihre Alben in der Schule und bei Veranstaltungen in ihrem Stadtviertel. Sie hat einen Katalog und macht nach jedem Kundenkontakt “Follow-up” Anrufe , in der Hoffnung, so die Beziehungen zu ihren Kunden zu festigen.
Ihre Pläne: Eine eigene Homepage und eine Erweiterung ihres Produktsangebot.
Genevieve hat ihre Schüchternheit überwunden, spricht und verhandelt selbstbewusste und ist eine gute Verkäuferin


Betriebskosten
Die Betriebskosten eines Unternehmens sind die Kosten, die entstehen, um es zu betreiben.
Die Kosten pro verkaufter Einheit gehören aber nicht dazu. Die Betriebskosten können in 7 Kategorien unterteilt werden:
- Werbung
- Energie- und Kommunikationskosten (Gas, Elektrizität, Telefon)
- Gehälter
- Versicherungen
- Abschreibungen
- Miete
- Zinsen

Fixe und variable Kosten
Betriebskosten werden in fixe (ständige) und variable (sich jeweils ändernde) Kosten unterteilt.
Fixe Kosten sind Betriebskosten, die im analysierten Zeitraum immer gleich bleiben, egal wie viele Einheiten man verkauft. Beispiele sind Miete und Heizkosten:
Egal wie viele Paar Schuhe man verkauft, die Miete und Heizkosten bleiben immer gleich.

Variable Kosten sind Betriebskosten, die sich ändern: diese sind abhängig vom Umfang der Verkäufe, aber können nicht direkt der jeweiligen Verkaufseinheit zugerechnet werden.
Beispiel: Ein Bauernhof muss in der Spargelsaison unbedingt viele Hilfskräfte einstellen. Die Kosten dafür entfallen in den anderen Monaten.
Oder man hat ein Schuhgeschäft, indem du deinen Verkäufern eine Provision zahlst. Also immer wenn der Verkäufer ein Paar Schuhe verkauft, bekommt er 1€ dazu. Wenn man also 100 Schuhe verkauft hat, bekommt die Angestellten 100€ dazu, bei 50 sind es entsprechend. Daher Provisionen sind variabel.


Gemeinkosten
der Begriff Gemeinkosten ist ein anderer, gelegentlich gebrauchter Name für fixe Kosten.
Entrepreneure bemühen sich, die Gemeinkosten oder fixen Kosten niedrig zu halten, denn je geringer die Betriebskosten sind, desto mehr bleibt ihnen für die Begleichung anderer Rechnungen oder Gewinn.


Gewinn
Um den Bruttogewinn zu erhalten, werden nur die Kosten pro verkaufter Einheit oder die Kosten pro verkaufter Dienstleistung von den Einnahmen abgezogen.

Die Betriebskosten/Ausgaben für das Betreiben eines Unternehmens sind beim Bruttogewinn noch nicht berücksichtigt.

Nachdem du den Bruttogewinn berechnet hast, ist daher der nächste Schritt, den Gewinn zu berechnen.

Bruttogewinn - Betriebskosten = Gewinn (Profit)

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